Spitzentanz

Spitzentanz

Obwohl das Klassische Ballett schon über 300 Jahre Tradition hat, kennt man den Tanz auf Spitze erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Man glaubt, dass er von dem Ballettmeister Phillippo Taglioni für seine Tochter Marie, einer damals weltberühmten Tänzerin, erfunden wurde. Böse Zungen behaupten, um von Marie Taglionis langer Nase abzulenken.

Heute ist Spitzentanz ein wesentlicher Bestandteil des Berufsballetts, und keine klassische Ballettaufführung ist denkbar, ohne dass Tänzerinnen in Spitzenschuhen auftreten. Der Spitzentanz entwickelte sich zu einem Symbol klassischer Balletttechnik. Spitzentanz bildet einen Höhepunkt an Fertigkeiten für jede gute Tänzerin.

Auch das Logo der Hamelner Ballettschule enthält dieses Symbol des Spitzentanzes als ein Zeichen vollendeter Tanzkunst.

Ballett-Kinder und ihre Mütter sind vom Spitzentanz gleichermaßen fasziniert und schon die kleinsten Mädchen träumen davon, einmal so richtig auf Spitze tanzen zu können, wie die Zuckerfee im Fernsehen oder auf der Ballettbühne. Manche Kinder und Mütter können es oft nicht erwarten, bis es endlich so weit ist und im Ballettunterricht mit Spitzentanz begonnen wird.

 

Angesichts der schwerelos wirkenden Tänzerinnen von Bühne und Film, die alle wie Elfen in Spitzenschuhen tanzen, können sie sich natürlich nicht vorstellen, dass diese Leichtigkeit nur nach jahrelangem und täglichem Ballett-Training in dieser Perfektion zu erreichen ist. Noch dazu meinen auch die lieben Verwandten und Freunde: Wenn Ballettunterricht, dann natürlich auf Spitze!

Wegen des Spitzentanzes wehren sich andere Eltern wiederum gegen den Wunsch ihrer Kinder nach Ballettunterricht, weil sie das Gefühl haben, dass die ungewöhnliche Fußhaltung auf Zehenspitzen doch sicher nicht ganz gesund für ihr Kind sein kann.

Bei der Hamelner Ballettschule wird Spitzentanz in den Klassen der Fortgeschrittenen und größeren Mädchen (ab ca. 12 Jahren) unterrichtet. Für diese Mädchen, die alle ein mehrjähriges, vorbereitendes Training absolviert haben, das auf den Spitzentanz hingearbeitet hat, ist diese tänzerische Ausdrucksform unbedenklich. Die Schüler werden angeleitet, wie sie die Technik des Spitzentanzes anzuwenden haben, ohne Beschwerden zu bekommen oder Schaden zu nehmen. Wenn es trotzdem anfänglich nicht ganz ohne Blasen an den Füßen abgeht, so kann das auch an den falschen, oder zu großen Spitzenschuhen liegen.

Kinder, Anfängerinnen und körperlich für den Spitzentanz nicht geeignete Schülerinnen können trotzdem bei uns viel Freude am Tanz und der Bewegung haben. Schließlich nimmt der Spitzentanz im Ballettunterricht für Hobby-Tänzerinnen nur einen kleinen Teil des tänzerischen Unterrichts ein und die Faszination, die von ihm ausgeht, ist bei weitem größer als die Bedeutung, die ihm in einer Ballettschule für Kinder und Jugendliche eigentlich zusteht.